1 - 80: Vom Maschinenbau ins Meer - ein Ingenieur taucht ab ins Leben - Mit Sebastian Bechert

Shownotes

In dieser Folge von Tauch Talk spricht Carolin Staab mit Sebastian Bechert, der seine sichere Karriere als Maschinenbauingenieur hinter sich ließ, um seiner Leidenschaft zu folgen – dem Tauchen. Er erzählt, wie aus einem Wochenend-Hobby ein neuer Lebensweg wurde, warum er heute lieber Flossen statt Formeln trägt und wieso ihn die Tauchgemeinschaft in Erlangen so begeistert.

Ein ehrliches Gespräch über Mut, Sinnsuche und die Entscheidung, Lebensqualität über Gehalt zu stellen. Außerdem teilt Sebastian zwei magische Momente unter Wasser – vom Neujahrs-Wal bis zu Delfinen, die ihn begleiteten.

Timestamps

00:00 – Intro & Vorstellung Sebastian Bechert 01:20 – Vom Ingenieur zum Tauchlehrer: wie alles begann 03:30 – Kündigung, Umzug & Neuanfang in Erlangen 05:40 – Warum Technikmenschen Tauchen lieben 07:30 – Midlife-Crisis oder Lebensfreude? 09:00 – Reaktionen von Familie, Freunden & Kollegen 10:40 – Die besondere Community bei Action Sport Erlangen 12:30 – Neuer Alltag zwischen Laden, Kursen & Reisen 16:00 – Weniger Geld, mehr Leben: neue Prioritäten 19:50 – Unvergessliche Momente unter Wasser 23:00 – Vom Wal bis zu Delfinen: Gänsehaut pur 25:00 – Sebastians Rat: Hör auf dein Bauchgefühl 26:30 – Abschluss & Community-Treff im Action Sport Shop

Shownotes

Sebastian Bechert hat seine Karriere als Maschinenbauingenieur hinter sich gelassen, um seine Leidenschaft zum Beruf zu machen – das Tauchen. In dieser Folge erzählt er, wie aus einem einfachen Schnupperkurs eine echte Lebensentscheidung wurde, die ihn und seine Frau schließlich zu Action Sport Erlangen führte. Er berichtet über die einzigartige Tauch-Community, das Gefühl von Freiheit unter Wasser und warum er trotz geringerem Einkommen heute glücklicher ist als je zuvor. Außerdem spricht er über unvergessliche Momente – vom Walbegegnung an Silvester bis hin zum Schwimmen mit Delfinen – und darüber, warum er überzeugt ist, dass man dem eigenen Bauchgefühl folgen sollte, auch wenn es Mut erfordert.

Links

✅ Action Sport Deutschland – https://www.instagram.com/actionsportdeutschland/ ✅ Website – https://action-sport.de ✅ Action Sport Erlangen – https://action-sport.de/erlangen

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu TauchTalk, der Podcast, bei dem es rund ums Tauchen geht.

00:00:04: Mein Name ist Karo, ich bin wie immer dein host und ich freue mich riesig, heute Sebastian Bechert bei mir im Podcast begrüßen zu dürfen.

00:00:11: Sebastian hat eine ganz interessante Geschichte hinter sich und zwar hat er seine Karriere als Maschinenbauingenieur hinter sich gelassen, um, ich sag mal ja, so ein bisschen sein Hobby zum Beruf zu machen und der Tauchbranche fuß zu fassen.

00:00:26: Und wenn das nicht eine interessante Geschichte ist, dann weiß ich auch nicht.

00:00:29: Deswegen würde ich sagen herzlich willkommen, lieber Sebastian.

00:00:32: Guten Morgen, hallo.

00:00:34: Guten Morgen.

00:00:35: Erzähl mal ganz kurz.

00:00:36: Wachst du dich vielleicht noch mal kurz selbst vorstellen für die Leute, die dich vielleicht noch nicht kennen?

00:00:41: Ja, also ich bin Sebastian, die meisten sagen Basti, also spätestens seit ich nicht mehr als Ingenieur unterwegs bin eigentlich alle.

00:00:49: Bin ein vierzig Jahre alt, geboren in Nürnberg und lebe momentan in Erlangen.

00:00:55: Bin verheiratet und habe einen Hund.

00:00:59: Ein Hund.

00:01:02: Was hast du für ein

00:01:03: Hund?

00:01:05: Ein ungerische Straßenhündin namens Nudel.

00:01:11: Nudel?

00:01:11: Nudel, ja.

00:01:13: Das ist ein Mischling aus Korgi, Gidake, Bulldogge.

00:01:19: Alles.

00:01:20: Alles, okay.

00:01:21: Klingt schon mal sehr sympathisch.

00:01:23: Wie kommt man denn jetzt dazu, seine Karriere als solides wie ein Maschinenbau-Ingenieur an den Nagel zu hängen und was komplett anderes zu machen?

00:01:38: Ja, das hat sich so ergeben.

00:01:41: Also ich habe Maschinenbau studiert tatsächlich aus Leidenschaft für die Technik, aus Interesse an der technischen Problemlösung.

00:01:52: und habe dann auch in verschiedenen Branchen in Maschinenbau gearbeitet, habe alles Mögliche entwickelt, konstruiert, gebaut.

00:02:05: und irgendwann hat es angefangen, dass ich gemerkt habe, okay, es ist nicht mehr ganz so das, wofür ich brenne.

00:02:14: Und parallel bin ich vor zehn Jahren mit meiner damaligen Freundin jetzt Frau.

00:02:21: In Erlangen in den Tauchshop reingestolpert.

00:02:23: Sie wollte tauchen lernen.

00:02:24: Ich dachte mir, naja, mache ich mit.

00:02:28: Na ja, wenn

00:02:29: es sein muss.

00:02:31: Ich denke, die Überlegung war, wenn ich nicht mitmache, dann hat sie ein neues Hobby.

00:02:35: Und dann habe ich im Urlaub sitz ich dann allein am Pool, wenn sie Spaß hat.

00:02:39: Dann wollte ich auch Spaß haben.

00:02:40: Dann haben wir das zusammen.

00:02:44: Und das fing dann ganz... Gut an, dann haben wir das Tauchen gelernt, hatten da Spaß und dann war das so ein bisschen ein Hobby nebenbei.

00:02:54: Und über die Jahre wurde es dann auch irgendwann immer mehr.

00:02:58: Zwanzig, neunzehn haben wir dann gesagt, lass doch einfach mal die Ausbildung zum Dive Guide machen, also zum ersten Stufe des Professionals.

00:03:09: Das wurde dann echt abenteuerlich mit Corona, also da war sehr viel Theorie Unterricht online und alles mit großem Aufwand verbunden.

00:03:21: Und so bin ich dann vor zweieinhalb Jahren auch Tauchlehrer geworden.

00:03:26: Und hab dann eben immer mehr gemerkt, dass es eigentlich das ist, was mir jetzt Spaß macht, wo meine Leidenschaft drin hängt.

00:03:37: Und dass der Maschinenbau zwar immer noch irgendwo ein großer Teil von mir ist, aber eben nicht mehr das, was mich... was mich wirklich erfüllt.

00:03:47: Und ja, zu dem Zeitpunkt haben wir in München gelebt und haben dann aber auch beide beschlossen, wir wollen wieder näher an der Community von dem Shop, in dem wir die ganze Zeit auch immer waren, wieder näher dran sein.

00:04:02: Da gibt es einen Verein, den Fundyver.ev.

00:04:06: Das ist einfach eine so großartige Gruppe von Menschen und von München, auch so war das einfach immer aufwendig.

00:04:12: Dann haben wir beschlossen, wir wollen zurückziehen, wir wollen näher dran sein.

00:04:16: Und das hat dann natürlich dazu geführt, dass ich mich beruflich umorientieren musste.

00:04:22: Und da habe ich dann gemerkt, ich will gar keinen neuen Job als Ingenieur.

00:04:28: Und dann hat sich die Gelegenheit ergeben mit dem Klaus von Actionsport Alleren, der dann gesagt hat, du kannst bei mir anfangen in Vollzeit.

00:04:37: Wahnsinn.

00:04:38: Ja, und dann habe ich im Prinzip einfach gesagt, gut.

00:04:43: Probier ich, mache ich, gebe ich eine Chance.

00:04:45: Ich finde es so spannend, weil das ja wirklich sehr, ich sag mal, rationaler Beruf ist, so Maschinenbau.

00:04:53: Was hast du damals so konstruiert?

00:04:55: Geht mir mal ein Beispiel.

00:04:57: Also die letzte Firma hat autonome Roboter für Lagerlogistik gebaut.

00:05:03: Davor waren es Hände- und Handhabungsgeräte für Industrierobotter, davor waren es Anlagen zur Herstellung von Leiterplatten, davor waren es Fertigungseinlagen.

00:05:16: Also alles Mögliche.

00:05:20: Das ist tatsächlich was komplett anderes.

00:05:23: Und dann vom Ingenieur wirklich in dann dieses Ich sag mal tauchen ist ja auch so ein Freiheitsgefühl und alles was in dieser Branche damit zu tun hat, das ist ja... ein ganz anderes Lebensgefühl und auch ein ganz anderer Schlag Menschen, mit dem man sich ja da oben gibt.

00:05:44: Also ich habe ja schon gelernt, hier Taucher sind ja ein ganz eigenes Volk.

00:05:49: Und da wirklich von Industrierobotanen und, ich weiß nicht, Fertigungsanlagen, was auch immer, Lagerlogistik.

00:05:59: Dann aber in diese Branche zu kommen, ist ja eine komplette Umstellung.

00:06:04: Aber auch, was ich super interessant finde bei euch, einfach aus dem Aspekt her wegzuziehen, weil man zu der Community dazugehören möchte und sagt, okay, wir sind mit dem Schlag Menschen dort oder mit dieser Community, wir möchten mit denen mehr Zeit verbringen und wir sind zu weit weg hier.

00:06:20: Wir möchten wegen den Menschen dorthin ziehen, finde ich auch unfassbar spannend.

00:06:26: Ja, es fühlte sich richtig an.

00:06:28: Das ist einfach für einen Ingenieur wahrscheinlich was Komisches zu sagen, aber das Das war tatsächlich einfach eine Entscheidung aus dem Wunsch aus dem Bauch heraus und ja, es war irgendwie an der Zeit dafür.

00:06:47: Also es ist, man muss auf der anderen Seite auch sagen, ich kenne sehr, sehr viele Leute in technischen Berufen, die auch tauchen, weil ja auch da einfach dieser technische Aspekt mit drin ist, also die Ausrüstung, die verschiedenen Möglichkeiten an Ausrüstung zu tauchen.

00:07:04: Also es ist schon ein Ein Hobby für technikaffine Menschen.

00:07:08: Aber ja, wie du schon gesagt hast, das Gefühl, dass das Schwäben, dass diese Freiheit, die man unter Wasser hat, das ist was komplett anderes.

00:07:20: Vielleicht ist es auch das einfach der Grund, warum ich jetzt gesagt habe, ich brauche das.

00:07:24: Ich bin mit dieser sehr geradlinigen geplanten Welt gerade irgendwie fertig.

00:07:31: Man könnte jetzt großhafterweise behaupten, bei forty-one Jahren ist das eine Midlife Crisis.

00:07:36: Das würde ich aber auch so annehmen und sagen, vielleicht ist es das.

00:07:41: Aber dann ist es nicht die schlechteste.

00:07:43: Ja, das stimmt.

00:07:44: Aber also ich, ja.

00:07:47: Ich würde jetzt nicht davon ausgehen, ehrlich gesagt.

00:07:49: Ich würde einfach sagen, dass du deine Berufung gefunden hast.

00:07:52: Weil das finde ich, finde ich nämlich viel schöner.

00:07:55: Was mich aber jetzt natürlich auch interessiert, was hat denn euer Umfeld dazu gesagt?

00:07:58: Oder vor allem auch vielleicht so.

00:08:00: Ich weiß jetzt ja nicht, ob deine Frau sich auch beruflich umorientiert hat.

00:08:03: Hat sie?

00:08:05: Ja.

00:08:05: Also wir haben eben beide so ein bisschen diesen Schritt dahin gemacht.

00:08:09: Meine Frau ist auch Tauchlehrerin und in der gleichen Tauchschule auch aktiv und ja, wir wollen beide eben da näher mit dran sein und mehr mitmachen können.

00:08:23: Ja, okay, dann ist es ja noch mal krasser, weil dann seid ihr beide ja sozusagen in diese Branche gewechselt.

00:08:29: Was hat denn die Familie gesagt?

00:08:30: Was haben die Freunde gesagt?

00:08:31: Was hat das Umfeld gesagt?

00:08:34: Also Familie hat eigentlich tatsächlich von Anfang an gesagt, das ist das Richtige.

00:08:41: Und ich hatte witzigerweise jetzt am Wochenende meinen Bruder zu einem Einsteigertauchkurs, den habe ich ihm mal zum Geburtstag geschenkt.

00:08:50: und am Ende des Kurses hat er mir gesagt, also wenn er mich so sieht, jetzt hat er schon das Gefühl, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

00:09:01: Also da ist schon sehr viel Verständnis und sehr viel Ja, gute Wünsche für uns, dass das funktioniert.

00:09:10: Und auch in meiner letzten Firma haben mir sehr viele Kollegen gesagt, dass sie mir da alles gute wünschen.

00:09:17: War auch einigermaßen viel Neid, sag ich mal dabei, also dass man das einfach so macht.

00:09:23: Ah, okay, ja klar, dass man so mutig ist und einfach so den Schritt parkt in das neue und unbekannte.

00:09:30: Mhm,

00:09:32: genau.

00:09:33: Und es war jetzt niemand, der gesagt hat, wie könnt ihr nur, das ist ja total doof.

00:09:39: Sondern da war es schon wirklich Verständnis und Zuversicht im Allgemeinen.

00:09:46: Ja, total.

00:09:48: Und warum habt ihr euch jetzt gerade für die Tauchschule entschieden?

00:09:51: Also hast ja gerade schon gesagt, du bist beim Klaus in Erlangen.

00:09:56: Und zwar sind wir tatsächlich ja eben vor zehn Jahren genau in diese Tauchschule reinmarschiert und haben uns damals vom Klaus schon beraten lassen, haben dann den Tauchschein da gemacht, alle weiteren Tauchausbildungen da gemacht und sind selbst in den sieben Jahren, die wir dann in München gelebt haben, eigentlich auch immer nur dahin gegangen.

00:10:17: Also das ist so... Wir sind an dieser Tauchschule hängen geblieben.

00:10:23: Zum einen ist die Ausbildung, die der Klaus macht, die Art, die er ausbildet und die Art, wie er auch seinen Tauchlehrern das Ausbilden beibringt, auf einem unglaublichen Honig hoch.

00:10:37: Also es ist einfach eine sehr, sehr schöne, sehr, sehr ruhige Art.

00:10:42: Unsere Kurse sind so aufgebaut, dass wir genug Zeit haben für alle Taucher, für alle Tauchschüler und dass wir auf die Weise einfach wirklich den Leuten ein gutes Taucherlebnis bieten können.

00:10:56: Und das ist was, was mir sehr wichtig ist.

00:10:59: Das andere ist, wie schon gesagt, die Community, der Verein Fundyver, der so aktiv ist, dass man da wirklich einfach seine halbe Freizeit mit verbringen kann.

00:11:11: Wir haben regelmäßig im Shop bei uns in Erlangen das Bier ab vier.

00:11:16: Das ist

00:11:18: eine Veranstaltung Freitag nachmittags ab vier Uhr.

00:11:20: Wir bauen Bierbänke auf, stellen die Tränke und was zu essen hin.

00:11:25: Und dann ist das so eine Art Taucherstammtisch.

00:11:28: Da kommen dann fünfzig Leute, wo man sagt, es ist doch irre für so einen kleinen Laden, so viele Kunden, die da ihren Nachmittag mit uns verbringen wollen, weil es eben einfach wirklich mehr ist, weil diese Grenze zwischen das sind Kunden und das sind Freunde.

00:11:45: verschwimmt.

00:11:46: Und das ist einfach was, das habe ich mir gewünscht, das wollte ich haben und das war dann klar, da macht das das ganze am meisten Sinn.

00:11:55: Und natürlich die Gelegenheit, Klaus hat mir diesen Job angeboten und dann war das auch relativ.

00:12:01: Dann war das klar.

00:12:04: Da möchte ich hin, da bin ich eh gerne, da ist die Community und da gehen wir seit zehn Jahren hin.

00:12:10: Das ist natürlich, das ist Wahnsinn.

00:12:12: Der Siegmann auch mal, das aus Kunden, Freunde werden können und eben auch Businesspartner dann irgendwie in einer Form.

00:12:20: Also das ist schon super, super schön mit anzusehen.

00:12:26: Wie war denn dann damals der Unterschied für dich von dem einen Job in den anderen zu wechseln?

00:12:34: Also da muss ja der Alltag auch komplett anders aussehen mittlerweile, oder?

00:12:39: Vollständig, ja.

00:12:40: Also das eine sind die Arbeitszeiten sind komplett anders.

00:12:43: Es ist so, der Shop hat offen von zwölf Uhrmittags bis achtzehn, dreißig.

00:12:48: Das ist letztendlich dann die Kernarbeitszeit.

00:12:52: Das heißt, ich bin eben sehr viel länger unterwegs als im alten Job.

00:12:56: Und das ist auch schon einfach eine bisschen Umstellung, bisschen Umgewöhnung.

00:13:03: Vormittags werden dann so Sachen gemacht wie Organisation, Verwaltungsarbeit.

00:13:08: Technik des Schrauben.

00:13:10: Also das ist schon einfach eine komplette andere Herangehensweise an den Tag.

00:13:15: Und es ist eine sehr viel selbstständigere und agilere Arbeit, weil es gibt keine, keine, keine Firma, die da mit geregelten Abläufen sagt, so muss das und so war das.

00:13:30: Und es gibt keine andere Abteilung und kein, also es ist einfach sehr viel, sehr viel mehr.

00:13:39: Eigenverantwortliche Arbeit und die Arbeit ist extrem vielfältig.

00:13:43: Also die Kernaspekte sind einerseits natürlich, dass im Laden helfen, verkaufen, Leute beraten.

00:13:54: Geht es darum, dass die Ausrüstung ja alle zwei bis drei Jahre revisioniert werden muss, je nach Hersteller.

00:14:00: Das heißt, da habe ich auch jetzt schon die ersten Technikerschulungen gemacht und kann das auch machen.

00:14:05: Dann haben wir eben mit unseren Veranstaltungen gehört dann auch mal dazu, dass man zum Getränkemarkt fährt und Bierbänke und Getränkekisten einsammelt.

00:14:16: Das ist einfach was komplett breit aufgefächert ist.

00:14:21: Wenn man dazu dann noch die Tätigkeit als Tauchlehrer nimmt, dann kommt einfach noch mal eine ganz neue Facette dazu und dazu dann noch die Reisen, die wir veranstalten.

00:14:32: die ja auch vorbereitet und geplant und durchgeführt werden müssen.

00:14:35: Also da ist so viel Vielfältigkeit in der Beschäftigung, dass ich meistens... Nicht genau vorher weiß, was ich am nächsten Tag mache.

00:14:45: Wahnsinn, das ist ja dann auch super abwechslungsreich für dich.

00:14:49: Also wenn ich mir das so vorstelle, bisschen was administratives, dann aber natürlich auch im Shop irgendwo, wahrscheinlich auch Leute beraten, mit Menschen interagieren und so weiter.

00:15:00: Also normaler Kundenkontakt, aber dann genauso eben auch als Tauchleberer, eben Leute ausbilden, tauchen und aber auch auf Reisen gehen.

00:15:08: Das ist ja Wahnsinnig facettenreich, also da wird es glaube ich auch nicht langweilig, oder?

00:15:15: Langweilige Tage hatte ich jetzt seit ich da arbeite, noch keinen einzigen.

00:15:19: Ich bin manchmal, muss ich zugeben, ein bisschen am schwimmen, weil es eben ja so anders ist, weil es eben einfach so viel Freiheit in dem warst mache ich, wann mache ich es und wie mache ich es, dass ich da mich erst noch dann gewöhnen muss.

00:15:38: dass es eben keine Vorgaben von Firmenseite gibt.

00:15:43: Das ist gut, aber es ist auch echt schwierig.

00:15:48: Ja, ich glaube, dass vor allem, wenn man zum Beispiel vor einem Konzern oder eben größeren Firma gearbeitet hat mit mehreren Abteilungen und Prozessen, dann ist das natürlich eine Umgewöhnung und eine große Umstellung, mit der man erstmal klarkommen muss.

00:16:02: Aber ich denke, das kriegst du superguthin.

00:16:07: wird werden.

00:16:08: Also es ist jetzt gerade erst seit dem ersten Oktober, dass ich in Vollzeit bin und ich bin sozusagen noch am Anfang der Probezeit, wobei, ja, ich glaube, wir haben nicht mal alleine ausgemacht.

00:16:22: Sehr gut.

00:16:23: Was viele da draußen jetzt vielleicht auch interessiert ist natürlich, hast du nicht vorher als Ingenieur viel mehr Geld verdient, weil man weiß ja, Tauchbranche ist ja oft oder meistens nicht so enorm gut bezahlt wie jetzt eben, ich sag mal, Ingenieurberufe.

00:16:40: Wie siehst du das?

00:16:41: Wie ist das bei dir?

00:16:44: Es ist genau so tatsächlich.

00:16:45: Also ich habe, ohne es in genauen Zahlen zu sagen, tatsächlich in der ganzen Größenordnung mehr verdient vorher.

00:16:55: Ich habe das mit meiner Frau durchgesprochen, durchgerechnet.

00:16:59: Wir haben gesagt, wir kriegen das hin.

00:17:03: Ein Faktor dabei ist, dass Erlangen deutlich billiger ist als München.

00:17:07: Das heißt, man kommt mit weniger Geld aus und wir haben eben über die Jahre auch einfach uns ein bisschen was aufgebaut, was uns da jetzt hilft.

00:17:23: einfach beschlossen, okay, das muss jetzt auch einfach reichen, weil es ist das Wichtigere.

00:17:30: Man kommt damit über die Runden.

00:17:32: Man muss eben in manchen Sachen sich einfach ein bisschen umstellen, vielleicht sogar eingeschränken.

00:17:41: Es ist aber auch einfach so, dass ich ja jetzt viel mehr Zeit habe, mein Hobby tatsächlich auszuleben und dann dafür auch weniger Geld ausgeben zu müssen.

00:17:52: Also es ist eine Rechnung, die, wenn man sie nicht rein auf die Zahlen basiert, dann geht die für mich auf.

00:18:02: Der Mehrwert an Lebensqualität.

00:18:06: Ich persönlich kann ihn jetzt ziemlich genau in Zahlen fassen und sagen, so viel ist mir das wert und dann funktioniert es auch.

00:18:14: Aber ja, es ist nicht im Ansatz vergleichbar.

00:18:17: Aber weißt du, ich finde es trotzdem so schön und so spannend, dass du sagst, diese Lebensqualität, die ist mir so viel wichtiger und die ist es mir das Wert zu sagen, ich möchte meine Zeit... in irgendeiner Art und Weise flexibler oder anders gestalten.

00:18:36: Ich möchte in meinem Hobby nachgehen und ich möchte diese Dinge erleben, anstatt eben den ganzen Tag irgendwo in einem Büro zu sitzen oder wie auch immer irgendwelche Dinge zu konstruieren, von denen ich nachher nichts habe, sondern diese Zeit, die wir leben, die ist, wir leben nur einmal und der Tag gestern, der ist vorbei oder wird nicht wiederkommen.

00:18:55: und trotzdem sozusagen, ich möchte diesen Schritt gehen mir egal, wie viel es kostet oder eben wie viel ich dann weniger verdiene in dem Sinne, sondern das Lebensgefühl ist mir wichtiger und deswegen gehe ich diesen Schritt hier um, ziehe in eine andere Stadt, gehe in eine andere Branche und ziehe das mit meiner Frau durch und das finde ich sehr sehr sehr lobenswert.

00:19:24: Es gibt Momente, wo ich mir denke, was mache ich da eigentlich, aber ich glaube, wenn es die nicht gäbe, das wäre auch komisch.

00:19:30: Ja, ja, total.

00:19:32: Was mich noch interessiert.

00:19:34: Ich liebe ja Tauchgeschichten.

00:19:36: Ich liebe ja von euch, von den Gästen, die hier Podcast sind, immer zu hören, was sie so erlebt haben oder was zum Beispiel ein prägendes Erlebnis war, warum sie zum Tauchen gekommen sind oder vielleicht auch warum sie dabei geblieben sind oder eben Tauchlehrer zum Beispiel auch geworden sind, weil das sind ja meistens dann so Momente unter Wasser, die so prägend waren, dass sie das ihr ganzes Leben lang nicht vergessen.

00:20:01: Und jetzt interessiert mich das natürlich auch bei dir.

00:20:04: ob du auch so einen Moment hast.

00:20:06: Ja, tatsächlich.

00:20:07: Also ich kann es sogar ein bisschen aufspalten in mein, ein Moment, der mir als Taucher, den ich nie vergessen werde und einen Moment als Tauchlehrer.

00:20:19: Und zwar, als Taucher war das, zwanzig neunzehn über Silvester waren wir in Ägypten und waren an einem Tauchplatz, der aus irgendwelchen Gründen einfach nicht besonders spektakulär war.

00:20:32: So dass wir uns schon überlegt haben, ja, dann lass uns doch einfach umdrehen, weil mir gibt's nichts zu sehen.

00:20:38: Und plötzlich sind alle Fische, die gerade so um uns rum noch waren, sind abgehauen.

00:20:45: Da waren riesige, schwarme Barakudas, die sind einfach weggeschwommen.

00:20:50: Es fühlte sich irgendwie komisch an und plötzlich wird die ganze Gruppe super aufgeregt und wir sehen einen riesigen Schatten, der sich so aus dem blauen Wasser Ranschied.

00:21:01: Und das war ein Wahlheim.

00:21:03: Nein.

00:21:04: Die sind eher selten und das war so das, also man sieht nur diesen großen Schatten.

00:21:11: Wir sehen alle die weißen Punkte und man kann unter Wasser sehr laut brüllen und man auf allen Videos die mitgelaufen sind, hört man wie die ganze Gruppe total ausrastet.

00:21:22: Und dieser Wahlheim schwamm an uns vorbei.

00:21:25: Ist tatsächlich so durchs Rift, dass die ganze Gruppe ihn gesehen hat.

00:21:29: Und dann war er wieder weg.

00:21:31: Und wir sind aus dem Wasser rausgekommen.

00:21:33: Das war tatsächlich am einunddreißigsten Dezember.

00:21:36: Und das war ein... Jeder von uns hat ihn gesehen.

00:21:40: Oh, ich krieg gar keine Sau.

00:21:43: Das war so ein ganz kurzer, aber völlig unvergesslicher Tauchgang.

00:21:49: Am ersten Januar, also direkt am nächsten Tag, haben wir am Ende des Tauchgangs Gerät schon abgelegt, in der Bucht plötzlich eine riesige Schule der Fini gesehen.

00:21:58: und sind dann mit dem Schneuchel wieder ins Wasser und sind noch mal eine halbe Stunde mit den Delfinen geschwommen.

00:22:02: Also diese Kombination aus diesen beiden Tagen, das war unvorstellbar.

00:22:10: Oh, Wahnsinn.

00:22:13: Ja, das war eben Silvester-Ninzehn auf zwanzig und insofern waren das dann auch die letzten Tauchgänge für eine längere Zeit mit Corona.

00:22:20: Ja, klar, natürlich auch.

00:22:21: Aber

00:22:22: das hat ganz gut durchgetragen durch die Zeit hier und da dran.

00:22:26: Ja.

00:22:27: Und ein Moment als Tauchlehrer, der vielleicht auch so ein bisschen dazu beigetragen hat, dass ich gesagt habe, ich will das machen.

00:22:36: Wir hatten einen Tauchkurs in Kroatien und zwei etwas ältere Schüler, also bereits im Rentenalter, was ich sehr beeindruckend fand, dass sie das Tauchen angefangen haben.

00:22:54: Wir kommen nach dem letzten Tauchgang.

00:22:56: Das war schon ein richtig schöner Tauchgang mit.

00:22:59: Wir sind überall am Riff rumgeschwungen.

00:23:01: Wir kommen aus dem Wasser und der eine von beiden dreht sich am Ausstieg zu mir um und sagt, also da unten, da kann man Gott bei der Arbeit zuschauen.

00:23:11: Und dann ist er weggegangen und hat seine Ausrüstung abgebaut und ich bin auf der Treppe gestanden und mir ist die Maske voll gelaufen.

00:23:19: Ich war zehn Minuten lang komplett... Außer Betrieb, weil das hat mich, also das ist hängen geblieben.

00:23:28: Und ja, das hat irgendwo schon beigetragen dazu, dass ich gesagt habe, ja, ich will das machen.

00:23:35: Ich will mehr davon.

00:23:36: Wahnsinn.

00:23:38: Also erst mal, ich finde, das ist ein total schönen Satz, den der ältere Schüler da so formuliert hatte.

00:23:46: Und ich glaube, das hat was super.

00:23:51: Ja.

00:23:52: Wie sage ich das am besten, dass es einfach süchtig macht, glaube ich.

00:23:56: Ich glaube, wenn man einmal anfängt mit tauchen und diese Vielfalt unter Wasser sieht und diese Pracht, dann will man da immer wieder hin.

00:24:06: Genau, genau.

00:24:07: Und das einfach, dieses da dabei zu sein oder ein Teil davon zu sein, dass das mehr Leute erleben können, das hat es mir gegeben in dem Moment und das ist ein...

00:24:20: Ja.

00:24:21: Das kann man eben, um die Frage nochmal aufzugreifen, nicht wirklich mit einem Preisschild behängen in solchen Momente.

00:24:28: Ja, ja, ja, hundertprozentig, hundertprozentig.

00:24:31: Wahnsinn.

00:24:32: Okay, zum Ende der Folge hin würde ich gerne noch von dir wissen, möchtest du unseren Zuhörer noch etwas mitgeben?

00:24:39: Vielleicht ist der eine oder andere ja auch gerade in einem Job, der ihm nicht so viel Spaß macht oder überlegt vielleicht auch schon länger Tauchlehrer zu werden, sein Hobby zum Beruf zu machen oder vielleicht auch einfach ja, den Dingen nachzugehen, die ihm ja Freude bereiten, was würdest du unseren Zuhörern raten?

00:25:00: Also, was ich... Auf jeden Fall empfehlen kann ist, wenn man nachdenkt, so was zu machen, auf den Bauch zu hören.

00:25:11: Und zwar auf das, was man will, nicht auf das, was man tun sollte.

00:25:18: Wenn man weiß, was man will, dann kann man schauen, wie man es möglich machen kann.

00:25:22: Manchmal klappt es, manchmal klappt es nicht.

00:25:24: Ob es bei mir klappt, wird die Zeit zeigen.

00:25:26: Aber wenn man es nicht versucht, findet man es nicht raus.

00:25:32: Mehr kann man nicht machen.

00:25:34: Ja.

00:25:35: Ja.

00:25:35: Einhundertprozentig.

00:25:36: Einhundertprozentig.

00:25:38: Ich denke, das ist ein gutes Schlusswort.

00:25:40: Sebastian, herzlichen Dank, dass du heute mit dabei warst.

00:25:45: Ihr könnt gerne mal auf die Website gehen.

00:25:47: Schaut doch gerne mal in.

00:25:49: bei Actionsport Erlangen vorbei.

00:25:51: Dann könnt ihr den Sebastian auch treffen und auch den Klaus treffen.

00:25:55: Am besten mal an dem Freitag vorbei kommen, wie ich ja jetzt gelernt habe bei Bier.

00:25:59: Ungefähr einmal im Monat wird bei uns auf Instagram auch immer angekündigt.

00:26:03: Und wie heißt die Veranstaltung nochmal?

00:26:05: Bier ab vier.

00:26:06: Bier ab vier, also ihr habt es gehört.

00:26:08: Bier ab vier, einmal im Monat, kommt da am allerbesten vorbei.

00:26:12: Schaut auf der Instagram-Seite vorbei, schaut auf der Website vorbei.

00:26:15: Natürlich wie immer verlinken wir auch alles hier in den Show-Notes.

00:26:18: Und falls du das Ganze gerade auf YouTube Streams natürlich hier auch in der Infobox, dann bist du mit einem Klick direkt bei Actorsport erlangen.

00:26:27: Und kannst hier die beiden einfach mal treffen und euch ein bisschen austauschen.

00:26:34: Und dann gibt es auch ein Bierapfier.

00:26:36: Ich sage herzlichen Dank lieber Sebastian und vielleicht kommst du ja nochmal irgendwann in den Tauchtalk.

00:26:42: Jawohl, dann vielen Dank und tschüss.

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